Nachteile des Schwimmens mit Pull-Buoy im Einsteigerbereich
Ein Pull-Buoy ist ein Schwimmhilfsmittel, das zwischen den Oberschenkeln eingeklemmt wird, um die Beine anzuheben und den Auftrieb zu unterstützen. Obwohl es im fortgeschrittenen Training nützlich sein kann, gibt es deutliche Nachteile, insbesondere beim Erlernen des Kraulschwimmens für Anfänger:
1. Künstlicher Auftrieb stört die natürliche Wasserlage
• Problem: Der Pull-Buoy hebt die Beine unnatürlich stark an, sodass Anfänger die korrekte Wasserlage nicht auf natürliche Weise erlernen.
• Folge: Ohne Pull-Buoy sinken die Beine später ab, weil die notwendige Körperspannung und Beinarbeit nicht trainiert wurde.
2. Vernachlässigung der Beinarbeit
• Problem: Der Pull-Buoy eliminiert die Notwendigkeit, aktiv Beinarbeit zu leisten.
• Folge: Anfänger entwickeln keine ausreichende Beinkraft oder korrekten Beinschlag, der für das Kraulschwimmen essenziell ist.
• Langfristig: Schwimmer können Schwierigkeiten haben, Beine und Arme harmonisch zu koordinieren.
3. Fehlende Entwicklung der Rumpfmuskulatur
• Problem: Durch den zusätzlichen Auftrieb des Pull-Buoys wird der Körper stabilisiert, ohne dass der Schwimmer selbst aktiv arbeiten muss.
• Folge: Die wichtigen Muskeln im Rumpf, die für die Körperstabilität und Rotation verantwortlich sind, werden nicht ausreichend trainiert.
4. Abhängigkeit vom Hilfsmittel
• Problem: Anfänger gewöhnen sich an die künstliche Unterstützung und haben Schwierigkeiten, ohne Pull-Buoy zu schwimmen.
• Folge: Es entsteht ein falsches Gefühl von Kontrolle und Technik, das ohne Pull-Buoy schnell verloren geht.
5. Eingeschränkte Bewegungsfreiheit
• Problem: Der Pull-Buoy fixiert die Beine und erschwert die natürliche Rotation der Hüfte, die beim Kraulschwimmen entscheidend ist.
• Folge: Die Armbewegung wird weniger effektiv, da die Körperrotation nicht vollständig unterstützt wird.
Fazit für Einsteiger
Im Anfängerbereich sollte auf den Einsatz eines Pull-Buoys weitgehend verzichtet werden, da:
1. Die natürliche Wasserlage nicht erlernt wird.
2. Die Beinarbeit vernachlässigt wird, was zu einer unausgewogenen Technik führt.
3. Die Rumpfmuskulatur und Körperspannung nicht ausreichend trainiert werden.
4. Ein falsches Gefühl von Stabilität entsteht, das ohne Hilfsmittel nicht reproduzierbar ist.
Alternativen für Einsteiger
Statt eines Pull-Buoys sollten Anfänger die Wasserlage und Technik durch andere Methoden verbessern:
Flossen: Unterstützen die Beinarbeit und fördern die Wasserlage.
Technikübungen: Wie Gleitübungen oder einarmiges Kraulen, um die Wasserlage zu stabilisieren.
Rumpfstabilitätstraining: Übungen an Land, die die Körperkontrolle fördern.
Ein Pull-Buoy eignet sich besser für fortgeschrittene Schwimmer, die gezielt den Armzug oder die Kraftausdauer trainieren möchten. Für Anfänger ist es jedoch oft kontraproduktiv.
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Verfasser: Michael Jeschke, Diplom Schwimmtrainer A Lizenz